(c) by proffac UG, Dennis Hill und Anthony Sokalski
Anthony Sokalski lebt die Torwart-Leidenschaft aus ganzem Herzen. Im Oktober 2016 wurde er nominiert zur Wahl als bester Torwart der kanadischen „League 1 Ontario“, doch denkbar knapp verpasste er dann den begehrten Titel des „Golden Glove“. Aber irgendwie passt dies zu einer ganz besonderen, eigenwilligen Torwart-Biografie, bei der ein „Aus und Vorbei“ auch einen neuen Anfang bedeuten kann. Über den Atlantik strahlt aber auch diese Vize-Auszeichnung bis nach Deutschland und richtet sich direkt auf proffac´s engagierten Torwart-Trainer Dennis Hill. Entscheidend dabei ist noch nicht einmal die Tatsache, dass ein proffac-Torwart in der kanadischen Liga Furore macht. Entscheidender sind eher die widerstreitenden Umstände, die am Ende doch zu einem Erfolg führten.
Anthony geht in die junge proffac-Unternehmensvita als erster ausländischer proffac-Torwart ein. Seinem Trainer Dennis Hill bescheinigt er heute einen kleinen Anteil am „Golden Glove“. Ohne proffac, so Anthonys Einschätzung, wäre er nicht der moderne Torwart, der er heute ist. Es ist eine kanadisch-deutsche Geschichte voller Höhen und Tiefen, die von Profi-Träumen und zerplatzten Hoffnungen erzählt, vom ewigen Kampf junger Sportler, das Beste aus ihren Fähigkeiten zu machen und seine Grenzen aufgezeigt zu bekommen, wieder aufzustehen. Eine Story, an deren vorläufigem Ende vielleicht der knapp verpasste „Golden Glove“ erst ein neuer Anfang ist?
Selbst erfahrene Trainer-Instanzen sind hin und wieder kurz beeindruckt von charakteristischen Torwart-Persönlichkeiten und so erging es auch Dennis Hill beim ersten Kennenlernen 2015: Was er da vor sich im Tor sah, war ein junger, energiegeladener, 23-jähriger Torwart, sozusagen ein kanadischer Riese von 1,95m-Körpergröße – eine physische Torwart-Präsenz wie aus dem
Lehrbuch. Für Anthony gab es nichts als einen Wunsch: das Beste aus sich und seinen Fähigkeiten herauszuholen, um Profi zu werden. Und dennoch: Nicht jeder Profi-Traum lässt sich erfüllen. Schwer ist es vor allem dann, wenn die Fußball-Heimat Kanada heißt. Viel Ambition, zu oft wenig professionelle moderne Standards in der Ausbildung junger Torwarts – da sind natürliche Leistungsgrenzen allzu oft gesetzt.
(c) by proffac UG, Anthony Sokalski
Gute Voraussetzungen, aber zur Spitze reicht es nicht, lautete die vorläufige Diagnose. Nach einem solchen Profi-Traum die Bodenhaftung wiederzugewinnen, realistische Verbesserungspotentiale zu eruieren, nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen – das ist vorsichtig formuliert ein mentaler Spagat, wenn man hoffnungsvoll sogar bis ins Weltmeisterland Deutschland gereist ist. Gezieltes proffac-Techniktraining zeichnete sich vage als Hoffnungsschimmer am fern entrückten Profi-Torwart-Horizont ab. Garantien dafür? Keine. Zunächst enttäuschte Rückkehr nach Kanada. Ein „Vollblut“-Torwart aber glaubt an Träume und verleiht ihnen kurzerhand auch die entsprechenden Flügel: Anthony entschließt sich, für längere Zeit seine Familie zu verlassen und für seinen Traum zu kämpfen. Intensivtraining bei Dennis Hill, über mehrere Monate konzentriertes Arbeiten, die Sichtweise eines Torwart-Trainers kennenlernen, auf dem Platz und über diesen hinaus bleibt kein Grashalm sicher vor lauter Trainingseinheiten. Als Co-Trainer beim Stützpunkt und selbst beim Training des SV Schlebusch steht Anthony selbst im Tor – ein fußballerischer Rundumschlag in Sachen Kennen- und Verstehenlernen des deutschen Fußballbetriebs von der Jugendarbeit bis zum Seniorenfußball. Der eigene Profi-Traum pulverisierte sich in diesen arbeitsreichen, aber zeitlich dennoch viel zu kurzer Zeit: Im deutschen und europäischen Fußball mit seiner hohen Leistungsdichte an Torhütern konnte Anthony nicht Fuß fassen – trotz bester Lernkurve und am Ende optimaler Verbesserungen des Torwartspiels war die Ausbildungszeit jedoch viel zu kurz.
Nach erneuter Rückkehr nach Kanada, zerstobenen Träumen, aber intensiven Fußballerfahrungen, ruckelte es für Anthony auf dem Platz und das „Wie weiter?“ kennen viele junge Spieler an der Schwelle zum Senioren- oder Profi-Dasein. Aufhören oder weitermachen? Anthony hielt schließlich den Kontakt zum Fußball, kämpfte sich durch den kanadischen Ligabetrieb. Ein Jahr später also: Gewinn des „Golden Glove“ in der höchsten Amateurliga Kanadas. Viel wichtiger allerdings für unsere Arbeit bei proffac: Anthony Sokalski hat sich nicht nur spielerisch, sondern auch persönlich durch seine damalige Trainingsarbeit mit proffac entwickelt: „Glaub mir, ich erinnere mich an alles, was ich gelernt habe!“ Er sei weiterhin hoch motiviert, selbst inzwischen Torwarttrainer in seinem kanadischen Fußballclub geworden, berichtet er regelmäßig von Zeit zu Zeit über den Atlantik ins ferne Deutschland. Wenn er junge Spieler an professionellere Standards heranführe, nutze er intensiv seine proffac-Trainingserfahrungen. Daraus habe er neue Begeisterung und Motivation für seine eigenen, noch immer vorhandenen Torwartambitionen gewonnen. Er glaubt nach wie vor felsenfest an den Traum vom eigenen Profi-Dasein. Vielleicht sogar schon 2018, denn in Kanada wird gerade fleißig an einer Profiliga „Canadian Premier League“ gearbeitet.
Letzter Ortswechsel nach Ontario. Es ist der 15.Oktober 2016, Finale der„League 1 Ontario“. Natürlich motiviert es die gegnerischen Teams umso mehr, einen der besten Torhüter der kanadischen Liga mindestens zu ärgern. Viermal greift Anthony im Finale hinter sich, sein Team verliert, gewinnt „nur“ den Vizetitel und auch Anthony muss sich persönlich „nur“ mit dem Vizetitel bei der Wahl zum „Golden Glove“ begnügen. Höhen und Tiefen eines Torwart-Lebens – doch ein kanadischer Torwart vom Format eines Sokalskis, zudem mit der proffac-Motivationskraft im Rücken, wird immer weiter nach den Sternen greifen. Insbesondere die proffac-Torwart-Schmiede wünscht Anthony Sokalski bei seiner Weiterentwicklung stets ausgebreitete Flügel für die Realisierung fliegender Träume.