Erster japanischer Spieler bei proffac: deutsche Fußballkultur trifft auf japanische Spielfreude

Fugo und Philipp beim Training

(c) by proffac UG. Fugo und Philipp nach dem Training.

In der globalisierten weiten Welt des Fußballs ist auch proffac international orientiert. Spieler unterschiedlichster Nationen geben sich bei proffac sozusagen die Klinke in die Hand – aber der erste japanische Spieler ist nun doch etwas Besonderes.

Englisch sprechend steht der siebzehnjährige Fugo Segawa mit proffac-Trainer Philipp Klug auf dem Platz! Kulturelle Unterschiede? Da muss man ins Detail gehen, aber auf der reinen Fußball-Ebene ist dem linken Außenverteidiger nicht anzumerken, wo seine eigentliche sportliche Heimat zu definieren ist. Der quirrlige, technisch ausgereifte und beidfüßig exzellent ausgebildete Fußball-Wirbelwind ist derzeit in Englands höchster Jugendliga, in der Queens School Academy Watford, Stammspieler. Im englischen Fußball, der sich häufig durch robustere Spielernaturen auszeichnet, kommt der filigrane Techniker mit diesen – möglicherweise der japanischen Spielkultur häufiger zugeschriebenen Eigenschaften – bestens ins Spiel.

In Japan wurde Fugo Segawa im Alter von 12 bis 15 Jahren in der Sp Fute ausgebildet, bis er umzugsbedingt von Japan ins englische Fußballsystem wechseln musste: zunächst nach London in eine englische Schulmannschaft der Teikyo School London. Von dort arbeitete er sich kontinuierlich zu höheren Spielklassen empor. Begeistert sei er schon als kleiner Junge gewesen von der deutschen Spielkultur – kein Wunder, denn auch in Deutschland hat der Junge mit seiner Familie schon einmal eine kurze Zeit gelebt.

Seine proffac-Zeit in Deutschland hat der junge Spieler natürlich bestmöglich genutzt, um den Besonderheiten deutscher Fußballkultur auf die Spur zu kommen. Einige Bundesliga-Spiele hat er sich live angesehen, die Atmosphäre der Stadien kennengelernt. Akribisch wie im Training hat Fugo sich auch sein deutsches Fußball-Rahmenprogramm während seines Aufenthalts in Deutschland zusammengestellt. Verwunderlich ist das nicht in seiner Generation, einer Generation begeisterter japanischer Nachwuchskräfte.

Fußballjapan ist derzeit international durchaus leistungsfähig und dieser Sport erlebt trotz ganz anderer Traditionen im eigenen Land geradezu einen Boom. International betrachtet konnten sich in den letzten Jahren ausländische Clubs, die Japaner in ihren Reihen verpflichtet hatten, zumeist glücklicher schätzen als zunächst allgemein erwartet. Honda, Nagatomo, Hasebe, Okazaki oder Kagawa sind längst zu positiven Leitfiguren einer aufstrebenden japanischen Fußballnation geworden, die international und in Deutschland für Furore gesorgt haben. Es gibt Fan-Kreise in Japan, die über Pay-TV die Bundesligaspiele verfolgen, sich via Internet den Fankreisen unterschiedlicher deutscher Clubs anschließen und enorme Fußballkompetenz mitbringen. Deutsch-japanische Sportbande gibt es seit langer Zeit. Der erste japanische Fußballer in der deutschen Bundesliga, Yasuhiko Okudera, trainierte nicht weit entfernt von Fugo Segawas Trainingsplatz – nämlich beim 1. FC Köln! Ein anderer regionaler Bezug ins ferne Japan ist der aus Dortmund stammende Dettmar Cramer, der bereits 1960 als angesehener deutscher Fußballtrainer aus Dortmund nach Japan verpflichtet wurde. Die größte japanische Gemeinde gibt es in Düsseldorf – viele Japaner sind fußballbegeistert.

Und nun hat also auch proffac „seinen ersten Japaner“ – für Philipp Klug eine echte Bereicherung im täglichen Training zu sehen, welche technischen Fertigkeiten und Voraussetzungen ein Spieler vor dem Hintergrund einer anderen Ausbildungskultur mitbringt. Und eine Freude, Fugo Segawas Spielweise mit den proffac´sche Trainingsansätzen weiterzuentwickeln.

Letzte Trainingseinheit. Wieder stehen Fugo Segawa und sein proffac-Trainer auf dem Platz. Nun wirkt Fugo vielleicht doch „etwas“ ausgepowerter als zuvor – aber wie es scheint ist ihm die gute Laune trotz minutiösen Feilens an Kleinigkeiten nicht verloren gegangen. Im Gegenteil – mit einer gehörigen Portion Zufriedenheit verrät der Spieler, was für ihn neu war: „proffac was new style training, very creative and you can notice your own weakness and strength which are really important part – and a lot more things…“ Lachend packt er seine Tasche, doch meint man nun so etwas wie Bedauern in der ansonsten eher zurückhaltenden japanischen Mentalität zu spüren, als sich Fugo Segawa endgültig verabschiedet. Höflich, bescheiden, und sehr selbstbewusst, um wertvolle Fußballerfahrungen reicher geworden – proffac wünscht Fugo Segawa weiterhin diese ihn auszeichnende Leichtfüßigkeit, eine Schnelligkeit, seine begeisternde, unbändige Spielfreude voller technischer Finessen!

In diesem Sinne: 再びお会いしましょ – Auf ein Wiedersehen!