Dunkel war’s, die Polizei war helle…

Der erste Schneematsch in Köln, ein Wetter zum Nicht-unbedingt-Fußballspielen. Aber einem gewissenhaften proffac-Spieler macht das alles nichts aus – er will nur eines, und zwar pünktlich zum Training kommen! Also schnell in die warmen Sachen geschlüpft, dem Wetter-Ungemach mit einer schwarzen Sturmhauben-Mütze getrotzt, rasch das Fahrrad gesattelt und ab durch Kölns trubelige Straßen. Es war nicht unbedingt anzunehmen, dass unser etwa siebzehnjähriger Spieler – ein ´Vollblut-Sportler´ – langsam in die Pedalen trat. Vermutlich war seine Entschlossenheit, im dichten Verkehr voranzukommen, auch seinem zielgerichteten Fahrstil anzumerken.

Etwas seltsam fiel dies einer Polizeistreife auf. Dieser kräftig in die Pedale tretende junge Mann mit dem entschlossenen Tunnelblick? Kurzerhand stoppten sie ihn. Leicht nervös wegen der unerwünschten Unterbrechung seines Vorankommens und nicht sonderlich amüsiert, stieg er grummelnd vom Fahrrad ab und wandte sich mit seinem Sturmhaubengesicht den Ordnungshütern zu. Was er denn heute noch so vorhabe, wurde unser Fußballfreund gefragt. Rasch war zu erkennen, dass der junge Radler wohl seinen leicht ausländischen Akzent nicht verbergen konnte und der Ton der Polizisten wurde etwas rauer. Noch halb zum Scherzen aufgelegt entgegnete unser Spieler: na, was denn wohl, bestimmt wolle er heute noch eine Bank ausrauben… Kaum war dieser akzentbeladene Satz ausgesprochen, wurde unserem jungen Fußballer schnell klar: In diesen Tagen erhöhter Sicherheit ist keinem Polizisten zum Scherzen zumute. Sofort ´durfte´ der eben noch unbeschwerte, fußballfreudige junge Mann in Richtung Polizeiwache mitkommen zwecks Feststellung seiner näheren Lebensumstände und weiteren Vorhaben an diesem Tage…